Der Braumeister

Unsere schöne Heimat und unser Bier, das ist schon eine Liebesgeschichte der besonderen Art. Munter fließt der Gerstensaft in allen Regionen des Landes. Und in Potsdam regierte sogar ein König, der das Handwerk des Brauers erlernte, der „Alte Fritz“.

Sein Fach richtig studiert hat der Diplom-Brau- Ingenieur Jürgen-M. Solkowski, 69, an der Technischen Universität in Berlin. In Deutschlands schönstgelegener Brauerei, in der Meierei im neuen Garten in Potsdam, produziert der mit 30jähriger Erfahrung dienstälteste Handwerksbrauer seit 2003 im Raum Berlin/Brandenburg nur für den eigenen Bedarf und für den Verkauf.

Dort, am Ufer des Jungfernsees, hat sich Jürgen Solkowski einen Traum erfüllt: Eine eigene Brauerei im historischen Stil, ein Familien-Unternehmen in voller Eigenverantwortung zu führen, ganz ohne Partner, die ihm ins Geschäft reden könnten. Erfahrung hat der anerkannte Fachmann schließlich selbst genug:

1987 eröffnete Solkowski mit dem „Luisenbräu“ am Schloss Charlottenburg die erste Gasthausbrauerei in der Hauptstadt, die eine altbewährte Tradition wiederbelebte, und das frisch gebraute Bier aus dem eigenen Kessel anbot. So verkaufte er an seine Partner aus der Gastronomie über das Jahr

2.500 hl.

1994 eröffnete er in Spandau ein Brauhaus mit angeschlossenem Hotelbetrieb. Als er jedoch davon erfuhr, die Schlösser-Stiftung suche Investoren für die heruntergewirtschaftete Meierei in der Nähe von Schloss Cecilienhof, griff er beherzt zu. Ein Glücksfall.

Eröffnung der Brauerei Meierei Potsdam: Juni 2003

Heute braut Solkowski jährlich insgesamt 1.200 hl. Eine wirklich gute Nachricht.

Nüchtern betrachtet kann man eine fröhliche Runde mit guten Freunden nämlich auch Balsam für die Seele sein. Sogar Goethe schwärmte:

„Hat man es eine Woche getrunken, so kann man es nicht mehr lassen.

Foto: O. Lang